Es sind 31 Grad, die Sonne brennt, ich bin in New York, der Stadt, die niemals schläft, sitze im Starbucks am Columbus Circle, trinke einen Iced Mocha Macchiato und freue mich über das, was das Leben mir schenkt. Mein Laptop steht aufgeklappt vor mir und ich arbeite entspannt an der Veröffentlichung meiner Blogartikel, die ab dem morgigen Montag regelmäßig 14-tägig erscheinen.
Über Facebook bin ich mit einigen Freunden und lieben Menschen im Kontakt und werde liebevoll beschimpft „Spinnst Du? Bei dem Wetter mit dem Laptop drinnen sitzen? Und dann noch in New York? Hast Du da nichts Schöneres zu tun?“ Und in der Tat war es heute ein langer Kampf mit mir selbst. Was kann man in zwei Stunden in New York alles erleben:
Im Central Park sitzen, den Musikern lauschen, Menschen beobachten, ein Buch lesen, eigenen Gedanken nachhängen. Durch die Stadt laufen und das pulsierende Leben New Yorks einsaugen. Im Madison Square Park sitzen, einen Kaffee trinken, die Aussicht des Empire State Building genießen (kommt noch!), am Hudson River entlangschlendern oder die dekadente Eleganz der 5th Avenue genießen. Durch eines der zahlreichen Museen laufen und die Schönheit der Künste eines Paul Klee oder eines Renoir bewundern. Die bunte Hektik und Vielfalt am Times Square auf mich wirken lassen oder durch das aufgeheizte SoHo mit seinen unwiderstehlichen Gerüchen schlendern. Die wunderbare Highline entlanglaufen und dieses künstlerische Kleinod stadtplanerischer Genialität zu einem Besuch im Chelsea Market verlassen, dessen kulinarische Vielfalt noch jeden in seinen Bann gezogen hat.
Ja, das alles kann man in zwei Stunden in New York machen. Und noch viel mehr. Viel viel mehr. Und so habe ich heute Vormittag sehr mit mir gehadert, als ich in meinem Apartment aufgebrochen bin, um diese Stadt zu erleben. Soll ich wirklich den Laptop mitnehmen? Soll ich wirklich etwas arbeiten? Es weiß doch keiner, wann ich meinen Blog veröffentlichen möchte. Doch halt: Ich habe ja mir selbst versprochen, dass das Ding morgen früh online geht. Daran halte ich mich dann auch! Gottseidank habe ich gestern noch ein paar kluge Gedanken gelesen, die mich inspiriert und heute dann auch motiviert haben, das zu tun, was ich für notwendig halte.
In seinem soeben erschienenen und sehr lesenswerten Buch Fokus. Provokative Ideen für Menschen, die etwas erreichen wollen schreibt Hermann Scherer, einer der Menschen die mich regelmäßig aufs Neue inspirieren und voran bringen, über „Quick Wins“ und „Long Wins“.
Ein Quick Win ist etwas, das uns kurzfristig Spaß bringt, ein kurzfristiger Erfolg, ein Mini-Genuss. Diesem opfern wir aber langfristige Ergebnisse, weil die Quick Wins uns nicht wirklich voranbringen, weil sie unseren Fokus von den Dingen abziehen, die wichtig und notwendig sind. Die uns in dem voranbringen, wofür wir angetreten sind. Und so gab es für mich dann nur eine Antwort auf die Frage, ob ich ein langfristiges Ergebnis erreichen möchte und mich an die Versprechen halte, die ich mir selbst gegeben habe, oder ob ich in diesen zwei Stunden einem schönen Quick Win in New York nachgebe…
Jetzt, wo ich damit fertig bin, den Artikel zur Veröffentlichung eingestellt habe, kann es auch gleich wieder losgehen. Über den Columbus Circle und weiter in den Central Park. Musikern lauschen, ein Buch lesen, Menschen beobachten, Künstler bewundern. Und das ganze mit dem guten Gefühl, an einem „Long Win“ gearbeitet zu haben und nicht dem „Quick Win“ verfallen zu sein. War gar nicht schlimm… Wer von Euch auch manchmal den Fokus auf seine Aufgaben verliert oder sich schnell ablenken lässt oder – schlimmer noch – nicht mehr weiß, was ihn oder sie eigentlich antreibt, dem sei dringend und aus ganzem Herzen Hermann Scherers Buch empfohlen: „Fokus. Provokative Ideen für Menschen, die etwas erreichen wollen.“ Wieder einmal ein großer Wurf von Hermann. Und eine gute Lektüre. Nicht nur bei 31 Grad in New York. Auch für den Badesee, das Büro, den Bus, die Bahn oder die bald kommenden Herbstabende. Und jetzt schnappe ich mir noch einen Iced Mocha Macchiato, ein kalorischer Quick Win, und genieße weiter den heißen Nachmittag in Big Apple. New York, die Stadt, die niemals schläft…
Lieber Frederik.
Mit den Worten von unserem Freund Hermann Scherer gesprochen “ Deine Art zu denken, gefällt mir“. Nach dem Lesen von „Focus“ sehe ich die Welt und allem voran min Umfld ein wenig anders. :-).
Ich wünsche dir noch viele „Long Win’s“ und euch allen eine gute Zeit in New York.
Weiterhin viel Erfolg
Grüße aus Old Germany
Helmut