Die Dosis macht das Gift… so überzeugst oder verlierst Du als Redner Dein Publikum! | Frederik Malsy
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Die Dosis macht das Gift… so überzeugst oder verlierst Du als Redner Dein Publikum!

Im 15. Jahrhundert praktizierte der Arzt Paracelsus. Er war in ganz Europa unterwegs, kam viel herum und war einer der großen Gelehrten und Ärzte des Mittelalters. Seine medizinische Philosophie beruhte auf der Überzeugung, den Menschen und seine Krankheiten und Befunde als Ganzes zu betrachten. Die Krankheiten, die er diagnostizierte, konnte er stets auf 5 Ursachen zurückführen, sein Ausspruch „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei“ ist sicher Vielen bekannt, meist in der Verkürzung „Die Dosis macht das Gift“. Nun – das gilt nicht nur für Krankheiten. Und nicht nur im Mittelalter. Paracelsus´ Erkenntnis zeigt, dass es – wie so oft – auf die Verhältnismäßigkeit der Dinge ankommt.

Als Speaker erlebe ich das immer wieder und sehr oft. Der Alltag eines Speakers sieht so aus: Ein Kunde bucht Dich für einen oder mehrere Vorträge unterschiedlicher Dauer. Mal für 10 Minuten, mal für 20, mal für 45, 60, 90 Minuten. Manchmal mehrfach am Tag, manchmal zu Beginn und zum Abschluss, manchmal nach der Mittagspause. Die Anforderung ist also, die Inhalte, um die es geht, an die Anforderungen des Kunden anzupassen und auf den Zeitplan abzustimmen. Alle meine Vorträge habe ich so organisiert, dass ich Module und Auszüge unterschiedlicher Länge konfigurieren kann und somit dem Veranstalter eine professionelle Performance bieten kann.

Oft ist es am Ende des Vortrags erlaubt, dezent auf eigene Produkte (wie mein Hörbuch) hinzuweisen und ein wenig Werbung für das eigene Angebot zu machen. An diesem Wochenende bin ich auf einem sensationellen Seminar in Berlin, der Marketingoffensive, die von meinem Speaker-Kollegen Dirk Kreuter organisiert und veranstaltet wird (Alle, die im Internet aktiv sind, bloggen, Webinare oder Email-Marketing machen, sich mit Instagram oder Facebook beschäftigen, sollten sich die Aufzeichnungen dieser Vorträge ansehen oder sich für die nächste Veranstaltung im Oktober in München anmelden – bemerkenswert und sehr empfehlenswert!), ich bin auf jeden Fall dabei.

17 Referenten an zwei Tagen zu den unterschiedlichsten Themen des Social Media- und Online-Marketings. Referenten, die aufrütteln, die begeistern, die Inhalte liefern, die staunen lassen, motivieren und in die Umsetzung bringen. Der eine oder andere hat am Ende ein Gratis-Angebot gemacht und somit ein paar Email-Adressen eingesammelt – soweit nichts Ungewöhnliches. Nochmal: Das waren richtig gute, richtig starke Vorträge, alle endeten pünktlich zur angegebenen Zeit, waren top vorbereitet und lieferten richtig ab. Beeindruckend waren Referenten, die ein so großes Auditorium (über 800 Zuhörer*innen) nicht gewohnt waren und mit Begeisterung, Energie, Leidenschaft, Sachkenntnis und Persönlichkeit überzeugen konnten und richtig abräumten.

Nur: Ein Referenten-Trio überspannte den Bogen deutlich, von 60 Minuten Vortrag waren 40 Minuten inhaltlich sehr stark. Aber dann gerieten sie in Versuchung und der Pitch etwas zu ausführlich: rund 20 Minuten Werbung für das eigene Produkt, das darüber hinaus noch nicht einmal im Markt ist. Das Resultat: Große Teile des Publikums wurden schnell unruhig, verließen die Plätze, gingen essen, trinken und fingen ein Schwätzchen in den Gängen an. Die Referenten mühten sich und konnten sicherlich einige Kunden von ihrem Produkt überzeugen (das, da bin ich sicher, auch ein wirklich gutes Produkt ist). Allein: der Eindruck, den sie hinterließen, war schwach. Der Pitch (und große Teile des Vortrags) war von Folien abgelesen, auf denen in kleinen Bull(shit)et-Points alle Produkt-Merkmale ausführlich gelistet waren. Bei Folie 53 bin ich irgendwann ausgestiegen.

Das Publikum flieht. 20 Minuten Pitch und Verkauf bei einer Gesamtlänge des Vortrags von 60 Minuten sind einfach zu viel…

Der Veranstalter kommentierte den Vortrag am nächsten Tag mit den Worten „Es gibt Vorträge, da kann man lernen, wie man es macht. Und es gibt jene, da kann man lernen, wie man es nicht macht.“ Zur Ehrenrettung der Referenten sei gesagt: Die sind richtig stark im Bereich Online-Marketing und es gewohnt, Präsentationen in Form von Webinaren und Online-Schulungen zu geben. Der Inhalt zu Beginn war mehr als überzeugend. Und für dieses Format wäre die Präsentation sicher mehr als angemessen gewesen. Nur auf der großen Bühne, vor mehr als 800 Zuschauern in einem großen, langgestreckten Saal, gelten andere Gesetze.

Und es kann immer vorkommen, dass ein Veranstalter Euch für einen großen Vortrag anfragt, wenn Eure Fachkompetenz, Eure Expertise oder Eure Persönlichkeit für das Thema einer Konferenz oder Tagung einen Mehrwert bietet. Vielleicht nicht immer für 800 Personen, aber vielleicht ja einmal für 100, 200, 500? Um bei einem solchen Vortrag eine gute Figur abzugeben und das Publikum mitzureißen, gibt es viele Dinge zu beachten. Bei mir erfahrt Ihr regelmäßig, was alles wichtig ist bei Präsentationen.

Wie Paracelsus habe ich auch hier 5 Ursachen gefunden für die Krankheit „Publikum verloren und nicht überzeugt“:

1.) Fehlende Vorbereitung auf das Veranstaltungsformat
Es macht einen Unterschied, ob ich im Rahmen einer Konferenz 60 Minuten auf der großen Bühne präsentiere oder in einem Webinar vor meinem Rechner sitze. Es macht auch einen Unterschied, ob im Raum 20 oder 40 Teilnehmer im Rahmen eines kleinen Trainings sitzen oder ob ich vor mehreren Hundert Menschen vortragen oder präsentieren darf. Für jedes Veranstaltungsformat gelten eigene Präsentationsregeln und es ist unbedingt sinnvoll, den Vortrag auf genau dieses Veranstaltungsformat abzustimmen.

2.) Fehlende Vorbereitung auf den Veranstaltungsort
Das Motorwerk in Berlin ist eine spektakuläre Event-Location. Der Raum ist sehr lang gestreckt und die Teilnehmer*innen in den hinteren Reihen haben einen großen Abstand zur Bühne und den Referenten. Über der Bühne hing eine große Leinwand und in der Mitte der Reihen ebenfalls. Die sehr klug und aufmerksam gestaltete Regie blendete  die Referenten und deren Folien so ein, dass alle den Vorträgen prima folgen konnten. Nur: Diese Referenten hatten vollgestopfte Folien mit einem Bulletpoint-Friedhof, die zu lesen bereits die Teilnehmer*innen in den vorderen Reihen Mühe kostete. Hinten waren die Folien so gut wie nicht lesbar, weswegen sie die Teilnehmer verloren. Also: Finde alle Informationen (Bilder, Raumpläne, Technik) zur Veranstaltung heraus, die Du bekommen kannst. Und dann richte Dich konsequent an diesen Bedingungen aus.

3.) Keine guten Positionierungen auf der großen Bühne
Die korrekte Position für einen Referenten ist die Bühnenmitte. Referenten, die vom Zentrum der Bühne aus wirken, können die Bühne bewusst für sich nutzen und über Gänge auf der Bühne Nähe und Distanz, Klarheit und Überzeugung und Vieles mehr herstellen. Vor Kurzem stand ich auf einer Bühne, die nur an einer Ecke mit einem kleinen Spot ausgeleuchtet war. Dann ist das so und im Zweifel stehst Du lieber im Licht am Rande als im Dunklen in der Mitte. Aber diese Bühne in Berlin war perfekt ausgeleuchtet, die Referenten hatten sich schlicht keine Gedanken gemacht, wie sie diese große Bühne nutzen. Also: Überleg Dir, wie Du Deine Präsenz auf die Bühne bekommst!

4.) Bulletpoints vorlesen ist noch lange kein Vortrag
Ein spannender Einstieg in den Vortrag, eine Geschichte, die mich mitnimmt, bewegt, begeistert, berührt, inspiriert, motiviert oder zum Nachdenken anregt. Eine klare Argumentation, die auf das Thema das Vortrags einzahlt, eine nachvollziehbare Struktur mit klaren Take Aways und Erkenntnissen, ein Abschied, der sitzt. Ein Pitch, der überzeugt, eine Vervollständigung eines Gedanken vom Anfang und Vieles mehr – das sind die Zutaten eines guten Vortrags. Das bloße Ablesen von Bulletpoints nenne ich „betreutes Lesen“. Stell Dir die Frage: Versteht der Zuhörer meinen Vortrag, wenn er nur die Bulletpoints liest? Dann braucht es Dich nämlich nicht. Verteile ein Handout und geh´ Kaffee trinken. Wenn Du Folien brauchst, dann beachte: Ein Vortrag lebt von guten, anschaulichen Folien, Graphiken, Videos, Bildern und vor allem von der Persönlichkeit des Referenten oder der Referentin.

Das von Frederik Malsy entwickelte Präsentations-Dreieck hilft Rednern, die richtige Einstellung und innere Haltung für erfolgreiche Präsentationen und Vorträge zu entwickeln

5.) Der Kontakt zum Publikum – Emotion und Authentizität
Wenn Du Dein Publikum liebst, liebt Dich Dein Publikum. Wenn Du Dich selbst liebst, vergrößerst Du die Distanz. Wenn Du Dein Thema liebst, wirst Du schnell als langweilig und „verkopft“ wahrgenommen. Deine Expertise mag brillant sein, Dein fachliches Können unbestritten, Deine Inhalte relevant, interessant und sackstark. Und: DU überzeugst als Persönlichkeit. Oder eben nicht. Dazu gehört sicher Deine emotionale Haltung. Diese überträgt sich nach Außen. Dein Publikum verzeiht Dir so viel: Fehler, Ungenauigkeiten, Nervosität – alles! Wenn es spürt, dass Du es liebst, dass Du es weiterbringen willst, dass Du mit Begeisterung bei der Sache bist. Zeig´ Sympathie, Kompetenz und Autorität/Souveränität und das Publikum hängt Dir an den Lippen

Wenn Du wissen möchtest, wie Du die richtige Haltung entwickelst und wie Du mit Deiner Persönlichkeit auf der Bühne überzeugst, dann trage Dich gerne für mein Gratis-Webinar ein: www.erfolgreich-praesentieren.com

Für alle, die weitere Tipps und Tricks für gute Präsentationen suchen, gibt es hier mein Ebook „Erfolgreich präsentieren“ zum Download

 

 

Seit vielen Jahren bin ich nun als Speaker, Schauspieler und Moderator auf der Bühne zu Hause, auch auf großen Bühnen, von Staatstheater, über großes Open-Air-Festival bis hin zur Riesenbühne mit vielen Tausend Zuschauern. Der Kontakt zum Publikum, der Funke, der überspringt, das Charisma, das bei Präsentationen entsteht – das ist meine Kompetenz. Wer besser und erfolgreicher präsentieren möchte, ist bei mir gut aufgehoben. Aktuell habe ich ein neues Ebook veröffentlicht, einen Gratis-Report „erfolgreich präsentieren“, sie erhalten ihn kostenlos hier: Gratis-Report „erfolgreich präsentieren.

Wie Du mit Charme, Humor und Begeisterung Dein Publikum überzeugst, erfährst Du hier

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