Heute erzähle ich Ihnen, wie mein erster Fallschirmsprung mit einem eleganten Hüpfer vom Einmeterbrett endete. Doch der Reihe nach: Ich widmete mich einmal einer genialen Übung, um die eigenen Grenzen zu testen: Die wunderbare „Woche voller neuer Dinge“! Es geht darum, eine Woche lang jeden Tag etwas zu tun, das man im Leben bisher noch nie getan hat. Das können sehr kleine Aufgaben sein, aber auch größere Vorhaben. Vom neuen Haarschnitt über das Erlernen eines neuen Musikinstrumentes über die Auseinandersetzung mit einem Buch oder Thema, das komplett neu ist, der Besuch eines neuen Lokals hin der Mittagspause bis hin zu Extremsport- und anderen adrenalintreibenden Erfahrungen.
Geplante Komfortzonen-Erweiterung sozusagen, gehört zum empfohlenen Repertoire eines Impro-Schauspielers und ist eine wertvolle Erfahrung für jeden. (Mehr dazu und weitere spannende Übungen gibt es in meinem Hörbuch „ImproPower. Die Kraft der Improvisation in Alltag und Beruf“).
Also schrieb ich an meiner Liste neuer Dinge und notierte Fallschirmspringen. Eindeutig ein größeres Vorhaben. In meinem Fall ganz besonders groß, denn ich habe schreckliche Höhenangst. Schon eine Aussichtsplattform macht mich nervös, auf einen Kirchturm bekommen mich keine zehn Pferde und auf einer Leiter fühle ich mich meist unwohl. Dieser Plan mit dem Fallschirmsprung war damit kein Schritt, sondern wortwörtlich ein Sprung aus der Komfortzone. Perfekt als Krönung meiner wunderbaren Woche voller neuer Dinge. Ich fühlte mich großartig.
Die Woche rückte näher und bei dem bloßen Gedanken daran, mich aus 3.000 Metern Höhe in die Tiefe zu stürzen, brach mir der Schweiß aus. Irgendwann musste ich mir eingestehen: Ich war noch nicht soweit, diesen Sprung würde ich nicht wagen. Kampflos geschlagen geben war aber auch keine Option, schließlich geht es bei der Übung ja um Überwindung und Grenzerfahrungen. Die Idee an sich war ja gut. Denn es ist wichtig, dass wir uns regelmäßig dazu bringen, unsere eigene Komfortzone zu verlassen. Indem wir Dinge tun, die wir noch nie zuvor getan haben, lernen wir, die Welt neu zu begreifen und es eröffnen sich völlig neue Perspektiven. Wir werden dadurch flexibler, begreifen Veränderungen als Chance und versuchen nicht, sie zu vermeiden oder gar zu boykottieren. Kurzum: Wir sind inspiriert statt irritiert.
Doch eines gilt es dabei zu respektieren: Jeder hat seine eigenen Grenzen. Und ich hatte mir für die wunderbare Woche voller neuer Dinge mit dem Fallschirmspringen schlichtweg ein zu hohes Ziel gesteckt. Verstehen Sie mich nicht falsch: Das soll nicht heißen, dass man auf größere Vorhaben, die viel Mut und Überwindung brauchen, lieber verzichten soll. Im Gegenteil, große Ziele sind gut! Aber bei allen Vorhaben muss man sich selbst treu bleiben und wer merkt, dass er oder sie (noch) nicht bereit ist für den großen Sprung, dem fehlt noch Übung.
Für mich hieß das konkret: runter vom Flugplatz, rein ins Schwimmbad. Tatsächlich ist es am Ende dann noch nicht einmal der Dreier, sondern ein Sprung vom Einmeterbrett geworden. Für mich hat es sich aber angefühlt, als wäre ich aus dem Flugzeug gesprungen und das Glücksgefühl danach war ebenso berauschend. Wie sieht Ihr Sprung aus Ihrer Komfortzone aus? Ich wünsche Ihnen jedenfalls eine wunderbare Woche – gerne voller neuer Dinge! Zu dieser Übung haben mich in den letzten Jahren viele Menschen angeschrieben, ich werde dazu bald einen entsprechenden Blog-Beitrag schreiben. Bis dahin: Hören Sie sich die Übung in meinem Hörbuch doch einmal an und schreiben mir, was Sie in Ihrer wunderbaren Woche voller neuer Dinge getan haben!
Bleiben Sie inspiriert und inspirieren Sie andere!
Das wünscht Ihnen von Herzen
Frederik Malsy
Lieber Frederik,
In letzter Zeit begegnen mir die Begriffe Kompfortzone und vor allem die Angst immer und immer wieder.
„Mutig sein, beutet nicht, keine Angst zu haben “ sagt der Motivationstrainer Steve Kröger,.
Mit einem Fallschirm aus einem intakten Flugzeug zu springen und sich dabei noch auf einen anderen Menschen zu verlassen ist eines. Das ganze später dann vielleicht auch mal alleine zu tun, ist nochmal was anderes. Die Überwindung der Angst bringt mich voran.. Damals vor vielen Jahren hatte ich den Mut und mir die besten Wochen meines Lebens beschert. Angst zu überwinden macht stark
LG, Steffi